Mehr als 90 Jahre in der Brauchtumsarbeit

„Zur Förderung unserer schönen Trachtensache haben sich in Apfeldorf mehrere junge Leute zusammengefunden zwecks Gründung eines Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins. Der Verein gab sich den Namen „Lechsbergler“, weil Schloß und Pflegegericht Rauhenlechsberg mit dem Ort eng verbunden ist. Der Zweck des Vereins ist die Erhaltung der Gebirgstracht, Förderung und Erhaltung alter Sitten und Gebräuche, aber auch die Pflege des Volksliedes“. Diese Sätze aus dem Gründungsprotokoll sind auch heute noch richtungsweisend für den Trachtenverein Apfeldorf. Fast 90 Jahre sorgen die „Lechsbergler“ für den Erhalt der Traditionen, pflegen Schuhplattler und Volkslied oder setzen sich für die Mundart ein.

 

1921    23 junge Burschen und Dirndl treffen sich im Gasthaus Schwaller, um einen Trachtenverein ins Leben zu rufen. Zum ersten Vorstand wird Georg Bauer gewählt. Bereits im Gründungsjahr besuchen die „Lechsbergler“ fünf Trachtenfeste und bauen auf dem Schlossberg eine Almhütte.

1922    Bei der Rückkehr von einem Trachtenfest verunglückt Georg Bauer mit dem Fahrrad tödlich. Nach diesem schweren Verlust wird Rupert Habersetzer sein Nachfolger.

1923    Der Monatsbeitrag für den Trachtenverein ist innerhalb eines Jahres von 20 Mark auf fünf Millionen Mark angestiegen (Inflationszeit).

1924    Die erste Fahne wird am 24. Juni geweiht. Neben dem Patenverein „Bayer.Rigi“ Hohenpeißenberg beteiligen sich mehrere Vereine an einem Festzug durch den Ort.

1929   Das erste Lechgaufest wird in Apfeldorf auf dem Schlossberg gefeiert.

1930   Die Apfeldorfer beteiligen sich am großen Trachtenaufmarsch in Rosenheim, zu dem die Vereinigten Bayerischen Trachtenverbände aufgerufen haben.

1937    Bei der Generalversammlung geht Leonhard Erhard als erster Vorstand hervor. Jedoch ruft ihn der Zweite Weltkrieg zu den Waffen, aus dem er ebenso wie 21 weitere Vereinsmitglieder nicht zurückkehrt.

1945    Die „Lechsbergler“ formieren sich wieder und mit 30 jungen Mitgliedern nimmt der Verein einen schnellen Aufschwung. Zum Vorstand wird Sebastian Simon gewählt.

1946    Eine Jugendgruppe wird gegründet, die bis heute zum festen Bestand des Trachtenvereins gehört.

1949  Das Theaterspiel wird wieder aufgegriffen und in unregelmäßigen Abständen verschiedene Stücke gespielt. Daraus resultiert im Jahr 1994 die Gründung eines eigenen Theatervereins. Rupert Habersetzer wird erneut zum  ersten Vorstand gewählt.

1950 Aus einer gemütlichen Sängerrunde entsteht der gemischte Chor, der bis zum Jahr 2002 viele Vereins- und Gauveranstaltungen bereichert.

1951  Zum 29. Lechgau-Trachtenfest in Apfeldorf ziehen 31 Trachtenvereine, zahlreiche Musikkapellen und vier Festwagen durch das Dorf und zum Festplatz am Schloßberg. Im gleichen Jahr übernehmen die „Lechsbergler“ die Patenschaft bei der Fahnenweihe des Trachtenvereins Reichling.

1952  Bei der Generalversammlung wird Ferdinand Gruber zum ersten Vorstand gewählt, der das Amt bis 1991 (somit 39 Jahre) inne hat.

1962  Die Weihe einer neuen Fahne und das 40. Gründungsjubiläum werden gefeiert. Als Patenverein fungiert wieder der Trachtenverein „Bayer. Rigi“ Hohenpeißenberg, Pfarrer Braunreiter weiht das Banner und die Trachtenkapelle unter der Leitung von Mathäus Haseitl führt den Festzug durch das Dorf an.

1971 Das 49. Lechgaufest wird mit dem 50. Gründungsjubiläum in Apfeldorf gefeiert. 45 Vereine, 15 Musikkapellen und 10 Festwagen bilden den Festzug, der erstmals vom Vorsitzenden der Bayerischen Trachtenverbände Hans Zapf besucht wird.

1981  60 Jahre Trachtenverein und Trachtenkapelle sowie die Fahnenweihe der Landjugend werden in einer gemeinsamen Festwoche gefeiert.

1983  Zum 100-Jährigen der bayerischen Trachtenbewegung beteiligen sich auch einige Apfeldorfer am großen Trachtenaufmarsch in München.

1991  Trachtenverein, Trachtenkapelle und Vorstand Ferdinand Gruber feiern 70. Geburtstag. Wenig später übergibt Ferdinand Gruber sein Amt an Hans Geiger.

1993  Nach umfangreicher Restaurierung erfährt die Vereinsfahne eine Nachweihe, was mit einem anschließenden Heimatabend in der Mehrzweckhalle gefeiert wird.

1997  Zum 75. Lechgaufest kommen über 3000 Trachtler nach Apfeldorf. 19 Musikkapellen und 15 Festwagen bereichern den Festzug. Außerdem steht die Fahne der "Lechsbergler" Pate bei den "Windachtalern" Hofstetten.

2001  Das 80-Jährige wird mit einem Heimatabend in der Mehrzweckhalle gefeiert.

2005  Zur 700-Jahrfeier von Apfeldorf wird eine historische Trachtengruppe ins Leben gerufen, die dem Trachtenverein zukünftig angehört.

2006  Seit Bestehen des Trachtenvereins werden regelmäßig Maibäume aufgestellt. Durch den Verkauf des Gasthauses Schwaller wechselt der Standort zur Kreuzung beim Friseursalon Ehle.

2006  Florian und Christian Schamper wirken bei der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft in München mit.

2009  Nach 18 Jahren im Amt des ersten Vorstands übergibt Hans Geiger an Theo Albert. 

2011  Zum 90-Jährigen laden Trachtenverein und Trachtenkapelle zu einem Festwochenende in die Mehrzweckhalle ein.

2012  Florian Schamper wird zum Gauvorplattler und Rosi Geiger zur Internetbeauftragten gewählt im Rahmen der Gauversammlung in Apfeldorf.